Wintergartenanbau Heilbronn

Statik Ing.-Büro Grill
Bad Rappenau
Nutzfläche 16m² Wintergarten
17m² Terrassen
Bauzeit2006

Wie viel Freiraum darf es sein? Der zweigeschossige Wintergartenanbau schafft neue geschützte Sitzplätze - im Glashaus und davor.

Endlich sollte ein altes Problem gelöst werden: Das 1929 erbaute Haus hat einen 1,40 Meter hohen Sockel. Dieser ließ ein Wohnen von innen nach außen nur über eine zweiläufige Treppe zu, die jedoch als Barriere zwischen Haus und dem Garten im Süden wirkte. Außerdem war der vorhandene Anbau zu klein, um neben dem Durchgang zum Garten weiteren Nutzen zu bieten. Deshalb sollte er abgerissen und durch eine ebenso zweckmäßige wie attraktive Lösung ersetzt werden. Ziel war die Einrichtung eines vom Haus aus stufenfrei zu erreichenden Sitzplatzes hinter Glas und im Freien.
Der Haken an der Sache: Der vorher so geschätzte Austritt im Obergeschoss sollte auch mit dem neuen Anbau möglich sein.

Überzeugen ließen sich die Bauherren schließlich mit diesem zweigeschossigen Anbau. Er wird durch ein Holzdeck vor der östlichen Hälfte der Fassade her ergänzt. Über beiden Flächen ermöglicht eine jeweils halb so große Fläche den Zugang aus dem Obergeschoss in den Wintergarten oder ins Freie. Der Wintergarten hat auch nach außen hin Schutzfunktion: Da er im Westen liegt, schützt er den Sitzplatz im Freien vor der vorherrschenden Windrichtung. Verbunden sind beide Sitzplätze über eine große Schiebetür.

Die Konstruktion ist eine Mischung aus Holz und Stahl. Der Wintergarten ist in einem Aluminium-Klemmsystem auf Leimholzstützen errichtet. Sein neuer Boden wurde in Holztafelbauweise ausgeführt. Als Oberfläche wurden Lärcheriemen gewählt. Die ebenfalls in Lärche ausgeführte Holzterrasse liegt auf Holzbalken in einem Stahlrahmen. Eine Stahltreppe ermöglicht den Zugang zum Garten.

Das gemeinsame Dach bildet die Klammer der beiden neuen Teile und verbindet sie mit dem Gebäude. Zur besseren Belichtung der dahinter liegenden Räume wurde ein Teil des Daches verglast. Hierzu wurden die beim Abbruch sichergestellten alten Glasscheiben des Vordachs benutzt. Die sich durch den Abbruch ergebende Öffnung in der alten Fassade wurde komplett verglast und ermöglicht durch eine zweiflüglige Tür den Austritt auf das Holzdeck. Der Zugang zum Wintergarten erfolgt über ein zur Tür erweitertes vorhandenes Fenster.

Martin Grün    Freier Architekt    Hauptstrasse 22    74172 Neckarsulm